Hongkong Tagebuch 06.11.2002

Mittwoch, ein ganz normaler Arbeitstag. Allerdings hatte ich meinem chinesischen Kollegen David versprochen ihn in die deutschen Gepflogenheiten auf dem Bierfest einzuweihen!!
So haben wir uns nur schnell umgezogen und uns dann in Tsim Tsa Sui (oder so aehnlich) getroffen. Von dort aus sind wir dann erstmal Essen gegangen. Wir waren im Macau Restaurant. Macau ist eine Insel mit portugiesischen Wurzeln etwa 60km von HK entfernt. Als Odoefre gab es Mini Taube, aeusserst delikat, aber was fuer den hohlen Zahn!!! Nichts dran an dem Vieh. Es musste mehr her!!! Der naechste Gang befriedigte mich schon ein wenig mehr. Das war naemlich irgend so ein Porkburger, der war zwar recht klein, dafuer mit etwa 1,5DM spottbillig und hat grandios geschmeckt (in etwa so wie die Spanferkelbroetchen in der Koelner Altstadt!). Dann noch etwas Seafood Reis und langsam wurde ich satt. Als Getraenk gab es den Macau spezifischen Eiskaffee, lecker!!!
Danach gingen wir ohne großen Umwege zum "Marco Polo German Beerfestival". Leider war es heute nicht annaehrend so voll, wie es an Helloween war, trotzdem sind die Chinesen wieder abgegangen wie Schmitz Katze. Ich frage mich, was die so fastinierend an der deutschen Weißwurst Kultur finden, die ja noch nicht mal deutsch ist. Die denken alle Deutschen waeren so wie die Bayern. Die denken wir wuerden den ganzen Tag nur Eisbein essen und den Ententanz immer noch bis zur Ekstase tanzen. Aber was solls, die hatten ihren Spaß.
Ich habe fuer David und mich dann einen 2Liter Humpen Bier gekauft (alles auf Bayrisch trimmen und dann Veltins ausschenken, ts ts). Hat dann locker mal wieder fast 50DM gekostet. Also Preise sind nicht ganz bayrische Kultur gewesen (auch wenn ein Oktoberfesthumpen auch schon ein Vermoegen kostet). Wir haben auf die Musik der Notenhobler geschunkelt was das Zeug haelt und ich habe ihm erklaert, dass das Lied "Schnaps das war sein letztes Wort" von unsere Koelschen Ikone Willy Millowitsch gesungen wurde. Man muss ja mal versuchen den Chinesen die Gesamtdeutsche Kultur naeher zu bringen und sie nicht nur auf dem Mikrokosmos Bayern zu beschraenken!!! Ich habe ihm aber auch erklaert, dass die mit Abstand beste deutsche Fußballmannschaft mitten aus Bayern kommt. Tatsachen muss man ja auch der Wahrheit entsprechend schildern!!!
Gegen Elf war Zapfenstreich! Wir (Andi ein Praktikant von BASF hat sich auch noch zu uns gesellt) haben dann noch ein wenig die sagenhafte Aussicht vom Marco Polo Hotel auf die HK Skyline genossen und haben den Erklaerungen von David dazu gelauscht, bevor wir dann mit der MTR nach Hause sind. Dort haben wir gluecklicherweise noch Christina aus Oestereich getroffen, die Ihren letzten Abend in HK verbrachte, bevor sie (leider etwas verfrueht) wieder zurueck in die Heimat musste. So hatte ich die Gelegenheit sie ein letztes Mal zu druecken.
Gegen 24 Uhr war der Tag dann zu Ende (wie jeden Tag um diese Zeit!).