Hongkong Tagebuch 02.11.2002

Die Wohnung schreit nach Reinigung. Besonders das Bad hat es dringend noetig und da Marc´s Mutter sich fuer Donnerstag angekuendigt hatte, war auch Marc zu einer gruendlichen Reinigung bereit.
Also kauften wir Lappen, Schwamm und Schrubber banden uns die Haushaltsschuerze um schrubbten was das Zeug hielt. Alleine in das Bad investierte ich etwa 2-3Std. Nach etwa 5 Std. hatten wir alles blitz blank gewienert und hatten den kompletten Unrat der ganzen Vorgaenger aus der Wohnung entfernt. Und siehe da, man konnte sich schon ein wenig wohler fuehlen in seinen vier Waenden.
Am spaeten Nachmittag kam J (eigentlich Jennifer) aus Guangzhou (oder so aehnlich) an. J ist Amerikanerin, hat ein Jahr in Guangzhou als englisch Lehrerin gearbeitet und auf dem Weg zurueck in ihre Heimat. Vorher wollte sie noch HK anschauen und außerdem macht sie dann noch drei Wochen Urlaub in Japan. Marc hat sie in Guangzhou kennengelernt, weil sie, glaube ich, die Mitbewohnerin von irgendeiner Freundin war. J wollte fuer zwei Naechte bleiben.
Nachdem sie ihre Sachen verstaut hatten, wir ein paar Nachos und ein paar Vodkas zu uns genommen hatten und Joerg und Jamie mittlerweile eingetroffen waren, fuhren wir zum Escalator (ich glaub die laengste Rolltreppe der Welt) um dort in der Gegend ein Restaurant zu suchen. Zunaechst fiel die Wahl auf einen Nepalesen, der jedoch nach gruendlichen Studium der Karte keinem so richtig zusagte. Letztendlich stiegen wir in eine Pizzabude ab, der jedoch einen ordentlichen Seafood Reis anbot.
Danach setzten wir mit der Faehre nach Kowloon ueber, wo wir in die Felix Bar ins Penninsula Hotel wollten. Das Penninsula gilt als eines, wenn nicht sogar DAS beste Hotel der Welt. Als besonderes Feature haben die einen Rolls Royce Limousinen Dienst, der die Gaeste vom Flughafen abholt. Uns hat allerdings niemand vom Faehranleger abgeholt und so haben wir die letzten paar hundert Meter per pedes zurueckgelegt. In der Hotel Lobby herrscht schon eine besondere Atmosphaere… und ich glaube wenn ich meinen edelsten Fummel anziehe bin ich immer noch underdressed!!
Aber wir wollten ja nicht ins Hotel sondern in die Bar. Anfangs haben wir gleich mal den falschen Aufzug genommen und sind so faelschlicherweise in einem Hotelgang raus gekommen. Alles mit dem schicksten, dicksten Teppich ausgelegt und selbst der Sand in den Aschenbechern wurde zu irgendwelchen Ornamenten geformt. Da konnte man sich schon wohl fuehlen, aber noch nicht ganz meine Preisklasse.
Als uns dann 3-4 Leute vom Hotelservice und freundlichster Art und Weise zum richtigen Aufzug geleitet haben, sind wir dann richtig hochgefahren. Der Aufzug war schon sehr stylish und erinnerte ein wenig an einen Schalltoten Raum. Je hoeher wir fuhren umso mehr wurde das Licht im Aufzug gedimmt. Die haben es echt drauf die richtige Atmosphaere zu zaubern!!!
Die Bar an sich hat mir von ihrem Design her nicht so toll gefallen, aber die Aussicht auf die HK Skyline, laesst das schnell vergessen. Als Cocktail waehlte ich einen Purple Rain fuer schlappe 20 Maerker, aber verglichen mit den Bars, wo die Drinks aehnlich viel kosten, war es hier noch am berechtigsten. Besonders der vielgeruehmte Blick vom Maennerklo entschaedigt fuer einiges!! Die Pipibecken sind hier freistehend vor einem riesengroßen Panorama Fenster aufgestellt, der einem einen atemberaubenden Blick ueber ganz Kowloon bietet. Don´t miss that, when you are there!!!
Nach einem Cocktail machten wir uns auf zu neuen Taten und peilten das From Dusk Till Dawn mal wieder an. Doch waehrend der MTR wurde ich immer mueder, so dass ich mich entschloss nach Hause zu fahren (es war mittlerweile etwa halb eins). Da J auch sehr muede war schlossen sich Marc und J mir an und Jamie und Joerg machten sich alleine auf den Weg nach Wan Chai. Außerdem wollten wir morgen wieder mal wandern, so dass eine Muetze Schlaf auf keinen Fall schadet!!!