Hongkong Tagebuch 01.10.02

Ich sitze gerade in Dubai und warte auf meinen Anschlussflug nach Hongkong. Wir haben gerade 0.50 Uhr und draußen sind es 30 Grad Celsius.
Die Reise hat ziemlich blöde begonnen, d.h. es kann nur noch besser werden. Aber nun mal ganz von vorne. Mit der festen Ueberzeugung mit 40 kg Gepaeck auf die Reise zu gehen habe ich meine Sachen zu Hause gepackt. Wie bei jeder Reise, hatte ich auch diesmal ein wenig mehr (zu Hause habe ich etwa 47kg gewogen). Warum ich so viel Gewicht habe weiss ich natuelrich nicht. Wahrscheinlich wiegt mein Koffer leer ja schon 25kg, oder so. Also dachte ich puenktlich einchecken, da wird schon mal ein Auge zugedrueckt. Auf der Flughafenwaage waren es dann schon 50kg! Als die gute Frau zu mir meinte ich muesste Gepaeck nachzahlen, da ich nur 20kg mitnehmen duerfe. Ich kann Euch nicht sagen, wie tief mir die Kinnlade da schon runter gefallen ist. Aber es kam noch besser, naemlich als ich gefragt habe was denn ein Kilo so kostet. Und jetzt kam der Hammer: 35Euro pro kg!!!!!!!!!!!!!! Den Traenen nahe und ohne zu wissen, wie ich die Summe bezahlen sollte fing ich das Handeln an. Letztendlich muss ich gestehen, dass das Personal noch sehr gnaedig mit mir war und wir einigten uns auf 5kg Uebergewicht. Trotzdem haben mir die 175 Euro ein ganz schoenes Loch in meine Kriegskasse gerissen. Wahrscheinlich ist mein gesamter Kofferinhalt nicht so viel Geld wert.
Also fuer die Leute, die mich besuchen moechten: Seit sparsam mit Gepaeck, so dass Ihr vielleicht noch das ein oder andere Gepaeckstueck von mir mit nach Hause nehmen koennt, damit ich auf dem Rueckflug nicht noch mal so ein Theater habe. Ueber den Abschied von Isa muss ich ja nicht viele Worte verlieren. War sowieso schon schwer genug!!!
Aber dann ging das Elend weiter. Beim durchleuchten meines Handgepaecks, fiel der Angestellten mein jahrelanger treuer Begleiter ins Auge: Mein Victorinox Swissmade Taschenmesser im Scheckkartenformat. Eigentlich haette man es ja vorher wissen sollen, aber auf der USA Reise ist das zum Beispiel keinem aufgefallen. Also habe ich mich schweren Herzens von meinem praktischen Freund getrennt.
Der Flug war dann wenigstens einer der angenehmsten wenn nicht der angenehmste den ich jemals hatte. Bildschirm mit Sitz mit 6 Videos, 7 Info Kanaelen und einer Playstation. Feine Sache, da konnte man "Wer wird Milionaer" gegen andere Passagiere spielen. Außerdem war mein Sitznachbar Giso ein sehr netter Gespraechspartner. So ging der Flug im fluge vorbei (wat en toller Satz!).
Der vorerst letzte Wehrmutstropfen war ein genauerer Blick in meinen Reise Hipbag. Da fanden sich naemlich noch stolze 67 gute alte DM. Keine Ahnung wo die noch herkamen. Ebenfalls keine Ahnung ob ich die noch Euros tauschen kann. Vielleicht stelle ich Sie demnaechst mal bei Ebay rein.
Die Landung war famos und nach etwa 4-5km Fußmarsch bin ich dann an mein Anschlussfluggate gelangt. An dieser Stelle endet auch der erste Eintrag, der mit viel Zeit, Liebe aber auch mit viel Schmerz und Wehmut verfasst wurde…
Weiterflug von Dubai nach Hongkong. Keine besonderen Vorkommnisse… viel geschlafen, gut gegessen, schlechten Film nur halb gesehen (weil ich eingeschlafen bin).
In Hongkong gut gelandet und auch danach fluppte alles recht gut. Keine Probleme bei der Passkontrolle (was mich beruhigte, da ich ja erstmal noch kein Visum habe und als Touri einreisen musste), Gepaeck schnell bekommen und die nette Dame an der Auskunft hat mir detailliert erklaert welchen Bus ich bis wohin nehmen muss. Den Bus gefunden, Gepaeck rein und eine Minute spaeter war dann schon die Abfahrt. Die Fahrzeit betrug etwa ein Stunde. Viel sehen konnte man noch nicht von der Stadt, vielleicht sogar eher etwas schmuddelige Stellen. Dazu kam noch negativ hinzu, dass es aus Kuebeln gegossen hat.
Na, ja , an meiner Haltestelle bin ich dann frohen Mutes aus dem Bus gehuepft. Letztendlich waren es vielleicht 100-150m bis zu meinem Hauseingang, doch leider bin ich ein vielfaches davon gelatscht bis ich den Hauseingang endlich gefunden habe und was das mit dem Gepaeck fuer eine Tortur war, kann man sich ja vorstellen, da Ihr ja auch wisst wie viel kg ich bei mir hatte.
Mit dem Schluessel hat dann alles bestens geklappt. Der Rezeptionist wusste schon Bescheid und hat mir im gebrochenen Englisch (feift floor) versucht klar zu machen, wo das Appartement liegt. Leider hat auch das nicht ganz so einwandfrei funktioniert. Dies war jedoch gar nicht so schlimm, da ich auf diesem Wege schon mal mit unseren chinesischen Nachbarn Bekanntschaft gemacht habe; bei denen stand ich naemlich zuerst im Flur… haben ganz schoen doof geschaut!!!
Aber auch diese vorerst letzte Huerde habe ich gemeistert und so bin ich nun im Appartement angekommen. Das sollte es also sein mein zu Hause fuer das naechste halbe Jahr! Ich will nicht sagen, dass mein erster Eindruck entaeuschend war, da ich mich ja schon auf das schlimmste Vorbereitet habe, aber uebertroffen wurden meine Erwartungen nicht. Ich schaetze mal 40qm, entzueckender Linoleumboden, alles etwas uegelig. Man achte auf meine Wortwahl "uegelig" nicht "ekelig"!!! Es sind vielleicht ein paar Kleinigkeiten zu aendern um sich dann auch wohl zu fuehlen.
Jetzt erstmal ausspannen und schauen was es noch so gibt, wenn meine Mitbewohner Marc und Joerg, der noch vorruebergehend bei uns wohnt, nach Hause kommen...